Thyssenkrupp hat seine Geschäftsprognose aufgrund von Markt- und Handelskonflikten gesenkt.
Thyssenkrupp
Ein Kran transportiert in der Feuerbeschichtungsanlage von Thyssenkrupp in Dortmund (D) einen sogenannten Coil. (Symboblild) Foto: Bernd Thissen - dpa-infocom GmbH

Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr erneut abgesenkt. Das Unternehmen verwies in seinem Quartalsbericht am Mittwoch auf ein «anhaltend schwieriges Marktumfeld mit geo- und handelspolitischen Konflikten» und eine «insgesamt herausfordernde gesamtwirtschaftliche Entwicklung». Der Umsatz dürfte daher niedriger ausfallen als im Vorjahr.

Das Stahlgeschäft leide unter «sowohl stark rückläufigen Preisen als auch Mengenrückgängen», erklärte Thyssenkrupp. Im Februar hatte der Konzern aus denselben Gründen bereits seine Erwartungen für das Jahr 2024 drastisch nach unten korrigiert. Über die ersten beiden Quartal bescherte die Sparte dem Unternehmen den Angaben zufolge einen Verlust von 132 Millionen Euro.

Bereits im Vorjahreszeitraum hatte das Stahlgeschäft 143 Millionen Euro Verlust eingefahren, welcher damals aber noch von anderen Geschäftsbereichen ausgeglichen wurde. Nun rutschte auch etwa der Bereich Wertstoffproduktion in die roten Zahlen (minus neun Millionen Euro).

Versuch einer Rettung durch Joint Venture

Im April hatte Thyssenkrupp mitgeteilt, zunächst 20 Prozent seines Stahlgeschäfts an die Firma EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky zu verkaufen. Mittelfristig ist die Bildung eines «gleichberechtigten 50/50-Joint Ventures» geplant. Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet deshalb einen Beschäftigungsabbau.

Ausserdem arbeitet der Konzern an der Umstellung auf Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, um künftig «grünen Stahl» produzieren zu können. Bei dieser «Transformation» gebe es «wichtige Fortschritte», erklärte das Unternehmen. Es hat jedoch massiven Investitionsbedarf.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GewerkschaftEuro