Die Schweizer stehen dem Nachhelfen beim Kinderkriegen offen gegenüber, zeigt eine neue Umfrage der Uni Zürich.
Künstliche Befruchtung
Die meisten Schweizerinnen und Schweizer befürworten die künstliche Befruchtung. (Symbolbild) - Sebastian Gollnow/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer stehen dem Nachhelfen beim Kinderkriegen offen gegenüber, zeigt eine Umfrage.
  • In der Schweiz wird bei Unfruchtbarkeit am häufigsten mit Hormontherapie nachgeholfen.
  • 73 Prozent der Befragten befürworten die Legalisierung der Eizellenspende.
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Schweizerinnen und Schweizer stehen dem Nachhelfen beim Kinderkriegen offen gegenüber. Das zeigt eine erste Auswertung einer repräsentativen Umfrage, die die Universität Zürich am Montag veröffentlichte.

Forschende der Universität Zürich (UZH) um Jörg Rössel haben im Rahmen der «Swiss Assisted Reproduction Longitudinal Study» (Charls) 5283 Schweizerinnen und Schweizer zu ihren Erfahrungen und ihrer Haltung zu verschiedenen Unfruchtbarkeitsbehandlungen befragt.

Es handelt sich laut der UZH um die erste repräsentative Umfrage zum Thema. Am Montag veröffentlichte die Universität eine erste Auswertung dieser Umfrage durch die Doktorandin Maila Mertens. Am häufigsten wird in der Schweiz bei Unfruchtbarkeit laut den neuen Daten mit einer Hormontherapie nachgeholfen.

Hormontherapie als beliebteste Methode

Neun Prozent der Befragten haben sich einer solchen Behandlung unterzogen. Die künstliche Besamung wurde von den Befragten am zweithäufigsten angewandt. Fünf Prozent machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) wurde von vier Prozent der Befragten in Anspruch genommen. Im Gegensatz zur künstlichen Insemination, bei der Spermien kurz vor dem Eisprung in den Gebärmutterhals oder direkt in die Gebärmutter gespritzt werden, werden bei der IVF Eizellen entnommen und im Labor mit den Spermien befruchtet.

künstliche befruchtung
Künstliche Befruchtung in einem Kinderwunschzentrum. (Symbolbild) - dpa

Ausserdem können sich demnach 17 Prozent aller Frauen vorstellen, selbst Eizellen einzufrieren. 22 Prozent waren unschlüssig. Fast drei von vier Befragten (72 Prozent) gaben an, die künstliche Insemination für moralisch gut oder sehr gut vertretbar zu halten.

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Die IVF wurde von 60 Prozent der Befragten als gut oder sehr gut vertretbar eingeschätzt. Ähnlich viel Zuspruch erhielt in der Befragung das Einfrieren von Eizellen. 57 Prozent der Befragten ordneten dies als mindestens gut moralisch vertretbar ein.

Offenheit gegenüber Eizellenspende

Auch gegenüber der in der Schweiz verbotenen Eizellenspende waren die Befragten offen. 73 Prozent gaben an, dass sie einer Legalisierung zustimmen würden. Das Einfrieren von Embryonen hielt hingegen nur rund die Hälfte der Studienteilnehmenden für moralisch vertretbar.

Noch weniger Zuspruch erhielten nur die Leihmutterschaft und die Embryonenspende. Diese wurden jeweils von weniger als einem Drittel der Befragten als moralisch vertretbar eingeschätzt.

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