Weil die neue nordmazedonische Präsidentin bei ihrem Amtseid von der «Republik Nordmazedonien» sprach, verliess die griechische Botschafterin den Saal.
Inauguration ceremony of North Macedonia's new elected President Gordana Siljanovska-Davkova
Der scheidende Präsident von Nordmazedonien Stevo Pendarovski (r.) begrüßt die neu gewählte Präsidentin Gordana Siljanovska-Davkova (l.) während der Übergabezeremonie in der Residenz des Präsidenten in Skopje, Nordmazedonien, 12. Mai 2024. - keystone/EPA/GEORGI LICOVSKI

Die neue Präsidentin Nordmazedoniens, Gordana Siljanovska-Davkova, hat am Sonntag im Parlament in Skopje ihren Amtseid abgelegt. In der Eidesformel setzte sie an die Stelle des offiziellen Landesnamens «Republik Nordmazedonien» die alte Bezeichnung «Republik Mazedonien». Die griechische Botschafterin verliess daraufhin aus Protest den Parlamentssaal, wie Medien berichteten. Siljanovska-Davkova hatte am vergangenen Mittwoch als Kandidatin der nationalistischen VMRO-DPMNE klar die Stichwahl gegen den sozialdemokratischen Amtsinhaber Stevo Pendarovski gewonnen.

Bei den Parlamentswahlen am selben Tag war die VMRO zur stärksten Kraft geworden. Ihr Vorsitzender Hristijan Mickoski wird voraussichtlich die nächste Regierung bilden. Sowohl Siljanovska-Davkova als auch Mickoski und andere VMRO-Politiker hatten im Wahlkampf angekündigt, nicht mehr den offiziellen Landesnamen, sondern die historische Bezeichnung Mazedonien verwenden zu wollen.

Die seit 2017 regierenden und nunmehr abgewählten Sozialdemokraten hatten sich mit Griechenland auf die Namensänderung geeinigt, die im Februar 2019 vollzogen wurde. Athen hatte darauf bestanden, weil eine Region im Norden Griechenlands ebenso heisst. Die Namensänderung war Voraussetzung dafür, dass das kleine Balkanland 2020 Mitglied der Nato werden konnte. Auch der Weg zu Beitrittsgesprächen mit der EU war damit geebnet worden.

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