Eine Kunstuni in Den Haag hat einer anderen Kunstuni in Israel die Partnerschaft gekündigt. Ist das Kunst – oder kann das als Antisemitismus weg?
Die Kunsthochschule Den Haag hat ihrer Partner-Uni in Israel gekündigt. - Instagram/@themeetingpoint_denhaag

Die Königliche Akademie der Künste (KABK) im niederländischen Den Haag hat auf Druck ihrer Studenten beschlossen, die Zusammenarbeit mit der Bezalel Academic of Arts and Design in Jerusalem zu beenden. Die KABK werde ein Austauschprogramm mit der israelischen Universität nicht fortsetzen, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS am Samstag unter Verweis auf ein Schreiben der Hochschule. Die Kunstakademie sei damit die erste Bildungseinrichtung in den Niederlanden, die die Zusammenarbeit mit einer israelischen Einrichtung einstellt. Eine grössere Zahl der rund 900 KABK-Studenten wirft Israel brutales Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen vor und forderte bereits seit Längerem einen Abbruch der Zusammenarbeit mit der israelischen Hochschule.

«Es ist der Konsens unserer Gemeinschaft, dass unsere Politik und unsere Handlungen, zusammen mit denen unserer Partner, die universellen humanitären Rechte jederzeit aktiv unterstützen und aufrechterhalten müssen», zitierte die NOS aus einem Schreiben des Hochschulvorstands an eine Studentenvereinigung innerhalb der KABK. «Das Schweigen angesichts möglicher Menschenrechtsverletzungen kann als eine indirekte Form der Unterstützung derjenigen angesehen werden, die über ihre Rechte hinausgehen», schrieb die KABK-Leitung.

Am Dienstag hatte die Polizei ein Zeltlager von propalästinensischen Demonstranten an der Amsterdamer Universität gewaltsam geräumt. 125 Studenten wurden vorläufig festgenommen, die meisten von wurden kurze Zeit später wieder auf freien Fuss gesetzt. Am Samstag versammelten sich in der niederländischen Hauptstadt Tausende Menschen zu einer propalästinensischen Demonstration, die ganz überwiegend friedlich verlief.

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