Im April sind die Verbraucherpreise in China erneut gestiegen. Der Inflationstrend in der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft setzt sich damit fort.
china
Chinas Wirtschaft ist nach offiziellen Angaben mit einem stärkeren Wachstum als erwartet ins neue Jahr gestartet. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt wuchs im ersten Quartal um 5,3 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres. (Symbolbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verbraucherpreise in China sind im April weiter gestiegen.
  • Im vergangenen Herbst hatte das Land mit einer Deflation zu kämpfen.
  • Im Februar schoss der Index dann nach oben.
Ad

Chinas Verbraucherpreise sind im April weiter gestiegen. Wie das Statistikamt in Peking am Samstag mitteilte, lag der Index um 0,3 Prozent höher als im April 2023.

Damit setzt sich der Inflationstrend in der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft fort. Verglichen mit dem Vormonat legten die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zu.

Im Februar war der Preisindex durch das Frühlingsfest um 0,7 Prozent im Jahresvergleich nach oben geschossen. Im März flaute er allerdings wieder deutlich ab.

China hatte vom Herbst vergangenen Jahres bis Januar mit einer Deflation zu kämpfen, also einem Preisverfall. Das ist das Gegenteil von einer Inflation.

Ökonomen erachten Deflation als unvorteilhaft

Während das für Verbraucher zunächst Vorteile haben kann, erachten Ökonomen eine Deflation auf lange Sicht als unvorteilhaft für die Wirtschaft. Dies, weil Unternehmen weniger verdienen und dadurch Löhne sinken und Arbeitsplätze in Gefahr geraten können.

Die Entwicklung der Verbraucherpreise unterstrich bislang das schwache Konsumverhalten der Privathaushalte. In dem Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern herrscht ausserdem hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen. Eine schwerwiegende Immobilienkrise und die hohe Verschuldung der Lokalregierungen bremsen zusätzlich den Konjunkturmotor.

Warst du schon einmal in China?

Zwar reisen die Chinesinnen und Chinesen wieder mehr. Daten des Tourismusministeriums zeigten etwa, dass in den Feiertagen nach dem Tag der Arbeit (1. Mai) wieder deutlich mehr Menschen als 2019, also vor der Corona-Pandemie, Reisen unternahmen. Allerdings geben sie dabei weniger Geld pro Kopf aus.

Die Regierung tat sich bislang schwer, den Privatkonsum wieder anzukurbeln. Von grossangelegten Konjunkturmassnahmen sah Peking ab. Manche Experten halten einen starken Konsum im Inland für ein besseres Heilmittel, um das Wirtschaftswachstum nachhaltig zu steigern.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ArbeitslosigkeitInflationRegierungHerbstCoronavirusDaten