Pedro Castillo, der ehemalige Präsident Perus, wurde aufgrund gesundheitlicher Probleme ins Krankenhaus eingeliefert.
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Pedro Castillo, der ehemalige Präsident Perus. (Archivbild) - Peruvian Presidency/AFP/Archiv

Wegen gesundheitlicher Probleme ist der inhaftierte peruanische Ex-Präsident Pedro Castillo in ein Krankenhaus gebracht worden. Er sei stabil und werde von medizinischem Personal in einer Klinik nahe der Hauptstadt Lima behandelt, teilte die Gefängnisverwaltung des südamerikanischen Landes am Freitag mit. Sein Anwalt sagte der Zeitung «La República», es gebe bei dem 54-Jährigen Anzeichen auf die Vorstufe eines Infarkts.

Castillo war von Mitte 2021 bis Ende 2022 Präsident von Peru. Um einem drohenden Misstrauensvotum zuvorzukommen, löste er den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Vorstoss gegen das Establishment

Die Staatsanwaltschaft fordert 34 Jahre Haft für den Ex-Präsidenten. Bei Protesten seiner Anhänger gegen die Inhaftierung von Castillo kamen Dutzende Menschen ums Leben.

Der ehemalige Dorfschullehrer vertrat vor allem das ländliche Peru. Bauern und Indigene fühlten sich von den Eliten in Lima lange ignoriert und profitierten kaum von dem beachtlichen Wirtschaftswachstum Perus der vergangenen Jahre.

Allerdings kam der politisch weitgehend unerfahrene Castillo bereits kurz nach seinem Amtsantritt unter Druck: Immer wieder traten Minister seines Kabinetts zurück. Ausserdem geriet er immer wieder mit dem Kongress aneinander.

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